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WANDERAUSSTELLUNG "FLUSSLANDSCHAFTEN"
Entstehung, Organisation, Etappen, Verlauf und Ziele

Entstehung

Während die Kräfte der österr. Ökologiebewegung im Kampf um die Errichtung der Nationalparks "Donauauen" und "Hohe Tauern - Osttirol" jahr(zehnt)elang gebunden waren (siehe Erzählung, Katalog "Flusslandschaften"), hat man im übrigen Bundesgebiet relativ unbeachtet zahlreiche Wasserläufe in widernatürliche Verbauungen gezwängt und österreichweit insgesamt mehr Auwald zerstört, als in den Nationalpark Donauauen hineingerettet wurde.

Um diesem gefährlichen Verlust entgegenzuwirken, startete der WWF im Jahr 1998 mit Unterstützung des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft und des Bundesministeriums für Umwelt, Jugend und Familie die Kampagne "Lebende Flüsse".

Im selben Jahr (1998) zeigte Hannelore Nenning im Columbus Centre Toronto unter dem Titel "Woods and Water - Etchings and Aquarelles from Austria" mit Unterstützung der Österreichischen Botschaft eine große Ausstellung mit Wildwasser- und Auwald-Bildern. In der Folge ersuchte sie der damalige Leiter der WWF-Kampagne "Lebende Flüsse", DI Ulli Eichelmann, zur Öffentlichkeitsarbeit des WWF mit einer (Wander-)Ausstellung von "Flusslandschaften" beizutragen.

Organisation

Als Mitglied der Frauenorganisation "Soroptimist International" hatte H. Nenning für den Zeitraum 1999 - 2001 die Funktion einer "Programm-Koordinatorin für Umwelt" des Soroptimist-Club Lienz übernommen. Eine Museumspädagogin, die Leiterin des Kulturzentrums Kapfenberg, Frau Mag. Helga Papst, fungierte während der gleichen Periode als "Programmkoordinatorin für Umwelt der Österreichischen Soroptimistischen Union". In freundschaftlicher Zusammenarbeit gelang den beiden Frauen die Organisation einer Wanderausstellung, in die Soroptimist-Clubs aus allen österr. Bundesländern helfend eingebunden sind. An vielen Ausstellungsorten kamen weitere Förderer hinzu.

Exponate

Für die Wanderausstellung stehen (verkäufliche) Radierungen und (unverkäufliche) Aquarelle zur Verfügung, dzt. 60 gerahmte Werke (siehe Abbildungen auf dieser Homepage). Entsprechend dem von Ort zu Ort sehr unterschiedlichen Raumangebot variierten Auswahl und Anzahl der jeweils gezeigten Bilder.

Der Kunst-Ausstellung war meist eine gesonderte, von Experten vor Ort zusammengestellte (Foto-)Dokumentation angeschlossen, die den Zustand der Gewässer in der näheren Umgebung des Ausstellungsortes zum Thema machte.

Ausstellungslokale - Etappen

Bevorzugte Ausstellungslokale für diese "Kunst & Ökologie" verknüpfende Präsentation waren (und sind weiterhin) Kulturzentren, Museen, Rathäuser, Schlösser; jedenfalls nicht-kommerziell geführte Galerien. Der Galerie-Anteil aus dem Verkauf von Radierungen, Postern und Kunst-Billetts geht dadurch dem "Soroptimistischen Flußprojektfonds" zu. Der

Flussprojektfonds
Kto.Nr. 310 56 023 081, BLZ 56007, wurde gleich zu Beginn der Kampagne installiert, damit sich die Wanderausstellung im Notfall aus sich selbst finanzieren kann:

»   Aus dem Flußprojektfonds wurden zunächst Ausstellungsspesen beglichen, die nicht durch Sponsoren abgedeckt waren.
»   An Ausstellungsorten, in deren näherer Umgebung Revitalisierungsprojekte (an Bächen, Feuchtwiesen etc.) im Gange oder in Planung waren, wurde auf Einnahmen für den Flußprojektfonds zugunsten der lokalen Naturschutzprojekte verzichtet.
»   Alle im Flußprojektfonds verbleibenden Gelder dienen der (Mit-)Finanzierung eines VIDEOS mit dem Arbeitstitel "ÖKOLOGIE des BACHES", das derzeit vom Naturhistorischen Museum Wien produziert wird.

Drucksorten

Mitglieder der Frauenorganisation "Soroptimist International" haben 21.000 Einladungsbilletts (ohne Texteindruck) vorfinanziert, um durch die hohe Auflage einen Bestpreis zu erzielen. So konnten die Veranstalter/innen der einzelnen Etappen später elegante Billetts zu niedrigsten Selbstkosten übernehmen. Außerdem stellten Soroptimistinnen zu günstigen Konditionen Plakate bereit.

Der WWF stellte die ökologischen Ziele der Kampagne "Lebende Flüsse" in zwei Katalogen vor: "Das Buch der Flüsse" und "Die Zukunft unserer Flüsse".

       

Hannelore Nenning legte den Katalog "Flusslandschaften", drei Billett-Sortimente und ein Poster auf. Die aus Anlaß der Kampagne reproduzierten Werke sind auf dem Bildteil dieser Homepage zu sehen.

Begleitprogramm "Mit der Jugend ins 21. Jahrhundert"

Die Wanderausstellung hat sich von Anfang an auch an die Jugend gerichtet und wurde von vielen Schulklassen besucht. Um ein Verständnis für die Gewässer in altersgemäßer Form zu vermitteln, hat das Kulturzentrum Kapfenberg eigens dafür entwickelte Kinder- und Jugendprogamme angeboten.
Das Volksbildungswerk St. Martin übernahm die Wanderausstellung auf vier steirische Schlösser, in denen Landwirtschaftliche Fachschulen untergebracht sind, und motivierte durch seine Lehrkräfte 277 Schülerinnen, sich mit dem Thema "Wasser - Flüsse - Leben" in einem mehrmonatigen, fächerübergreifenden Projektunterricht aktiv auseinanderzusetzen. In Würdigung der Gesamtleistung hat die Frauenorganisation "Soroptimist International" zwei der Schülerinnen zu einer Flugreise und einem einwöchigen Aufenthalt nach Istanbul eingeladen und sie gebeten, beim dortigen Kongreß der Europäischen Föderation von SI gemeinsam mit Hannelore Nenning über das schulische Großprojekt zu berichten.

Europäischer Föderationspreis

Die Kombination von Wanderausstellung & Kampagne & Jugendarbeit wurde von der Frauenorganisation "Soroptimist International" wegen ihrer (Zit.) "innovativen und erfolgreichen Implementierung" als "bestes Projekt im Bereich Umwelt im Zeitraum 1999 - 2001" mit dem EUROPÄISCHEN FÖDERATIONSPREIS ausgezeichnet. (Istanbul, 10. Juli 2001, Soroptimistischer Wettbewerb "Mit der Jugend ins 21. Jahrhundert". Eingereicht waren 115 Projekte aus 23 Ländern, für die insgesamt 6 Preise vergeben wurden, und zwar je einer für die Programmbereiche "Umwelt", "Erziehung", "Kultur", "Wirtschaftliche und soziale Entwicklung", "Gesundheit" sowie "Menschenrechte und Stellung der Frau".)

Vorläufiges Resultat der WWF-Kampagne "Lebende Flüsse"

Als die 2-jährige WWF-Kampagne "Lebende Flüsse" im Vorjahr zu Ende ging, war (nur) etwa die Hälfte der definierten Schutzziele erreicht. Deshalb führt der WWF das Ringen um deren Durchsetzung unter neuem Titel "Im Jahr der Berge" weiter.

1. Auslands-Etappe - Warnung aus Deutschland

Die Wanderausstellung gastierte auch im "Wasserschloß Klaffenbach" bei Chemnitz. Der ergänzende, von sächsischen Naturschützern gestaltete Dokumentarteil führte vielen Sachsen erstmals die sinnlosen Zerstörungen vor Augen, die von skrupellosen Profiteuren in den wenigen Jahren seit der "Wende" an den Bächen und Flüssen des Erzgebirges angerichtet wurden. Mehr über die erzgebirgischen Kleinkraftwerksketten unter www.fliessgewaesserschutz.de.

Angesichts des Umstandes, daß die österr. E-Industrie den Bau von Kleinkraftwerken stark forcieren will, um sogenannten "ÖKO-Strom" (zu Höchstpreisen) zu verkaufen, sei Naturfreunden die Lektüre des folgenden Buches empfohlen: Bernd Uhrmeister "Rettet unsere Flüsse", Kritische Gedanken zur Wasserkraft, Pollner Verlag 1998, ISBN 3-925660/59-3.

Das massive Interesse, das die europäische Wirtschaft am Handel mit alpinem Quellwasser hat (seit die Bäche und Flüsse des Flachlands - ebenfalls im Dienst der Wirtschaft - als Kanalfluter verkommen und die Grundwasserseen von der industriellen Landwirtschaft zunehmend vergiftet werden), gibt weiteren Anlaß zur Besorgnis:

Woher darf man die Hoffnung nehmen, daß Wasser-Händler die Quell-Bäche (sowie sie ihrer habhaft sind) nicht ebenso rücksichtslos ausbeuten werden wie jene bundesdeutschen Strom-Erzeuger, die die geltenden Naturschutzgesetze vor den (geschlossenen) Augen der Behörden (ungestraft) brechen?

Die Wanderausstellung "Flußlandschaften" macht den Kernsatz der
"Toblacher Thesen 1998"
zu ihrem Motto:

SCHÖNHEIT und NACHHALTIGKEIT
als
ORIENTIERUNG
auf dem Weg zur
ÖKOLOGISCHEN LEBENSKUNST!
 

Spielend sich trennen und wiederfinden
 
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